Caritas stärkt Menschen, die Unterstützung benötigen, und bekämpft Armut und soziale Chancenungleichheit. Ein Grund für dieses Engagement ist auch das Ziel, dass die Welt ein friedlicher Ort wird und dass Versöhnung geschehen kann.
Andererseits ist Frieden eine Voraussetzung, dass ein glückliches und erfülltes Leben, Chancen auf eine gute Zukunft, der Erhalt unserer Lebensgrundlagen und der Schöpfung und die gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen und Krisen möglich sind.
Dazu können alle Menschen beitragen. Eingängig formuliert hat dies Dr. Michael Groß, Vorstand beim Caritasverband Nürnberg Land, in einer kurzen Betrachtung zu Weihnachten 2023:
Fest des Friedens
Weihnachten steht vor der Tür. Die Christen sehen darin das Fest der Geburt Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Für die Gesellschaft als ganze ist es Fest des Friedens, der Liebe und der Familie. Es werden Geschenke und Weihnachtsbotschaften verteilt und alles festlich geschmückt.
Gleichzeitig wissen wir um die Zerbrechlichkeit des Friedens und der Liebe in der Familie, in unserem sozialen Umfeld und in der Welt. Abgesehen von den hoffentlich schönen und ruhigen Stunden an Weihnachten nehmen wir alle täglich die Nachrichten wahr von Kriegen, von zerbrechenden Beziehungen, von Menschen in Not und Einsamkeit.
Wie passt das zusammen?
Es passt nicht zusammen. Solange wir darauf hoffen, dass sich irgendetwas von außen und von selber einstellt, werden die Kräfte, die im Großen und im Kleinen Kriege führen, weiterwirken. Solange wir nichts dagegen tun, werden die Rechte der Armen weiter mit Füßen getreten und wird weiter gegen Andere gehetzt, nur weil sie anders sind. Es liegt an uns allen, ob wir die Idee des Friedensfestes nur als Anlass für ein paar schöne Stunden wahrnehmen, oder ob wir diese Idee so sehr in unsere Herzen hineinlassen, dass uns bewusst wird, dass wir die Botschafter dieses Friedens sein müssen.
Wir sind gefragt, jede und jeder einzelne von uns, für den Frieden und das soziale Miteinander einzustehen, sei es in der Familie oder in der Gesellschaft. Die Macht des Streits und der Unterdrückung scheint oft so groß und unsere Erfolgsaussichten dagegen so klein. Aber es ist möglich, in festgefahrene Routinen kleine Unterbrechungen einzubringen mit einem Lächeln und einem lieben Blick, es ist möglich, über seinen eigenen Schatten zu springen und dem Feind die Hand zu geben, und es ist möglich, mit einem kleinen Beitrag gegen soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten anzukämpfen.
Der versprochene Weihnachtsfriede kommt zerbrechlich in Form eines schwachen Kindes unter äußerst prekären Umständen. Es ist das Wesen echter Hoffnung, dass sie erstmal völlig unrealistisch scheint. Wer soll denn für diese unrealistische Hoffnung einer friedvolleren Welt eintreten, wenn nicht wir? Sie und ich?
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