Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ambulanten und stationären Einrichtungen und Diensten der Altenpflege sind bei der Begleitung und Pflege von Schwerkranken und Sterbenden zunehmend mit grundsätzlichen Fragen konfrontiert. Sie müssen abwägen zwischen medizinischer Indikation, pflegerischen Maßnahmen sowie ethischen und kirchlichen Wertvorstellungen. Zugleich müssen sie die Wünsche und Bedürfnisse der Schwerstkranken und Sterbenden respektieren, aber auch die Anliegen der Angehörigen beachten. Diese Situation zwingt zu Entscheidungen, die mit großen Gewissenskonflikten verbunden sein können. Denn jedes Handeln und Tun, aber auch jedes Unterlassen setzt die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten voraus und zieht Konsequenzen nach sich. Daher muss jeder Einzelne seine Entscheidung vor seinem Gewissen verantworten. Dies führt zu Konflikten – sowohl beim Einzelnen selbst als auch zwischen den Beteiligten. Denn die Sicht- und Herangehensweisen und die Wertvorstellungen von Ärzten, Pflegenden, Angehörigen und Betreuern und auch der Schwerstkranken selber sind durchaus unterschiedlich.
Daher hat der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. am 25. November 2009 im Bistumshaus St. Otto in Bamberg die Fachtagung „Dem Leben am Lebensende dienen – eine Herausforderung für Caritas und Seelsorge“ veranstaltet. Der Diözesan-Caritasverband wollte aufzeigen, unter welchen Bedingungen am Ende des Lebens das Sterben verantwortlich begleitet werden kann. In den Referaten und Workshops wurden ethische, rechtliche, medizinische und seelsorgliche Fragen behandelt, damit verbundene Konflikte erörtert und Lösungen und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Die Referate im Wortlaut sowie die Zusammenfassungen der Workshops liegen nun in Form einer Dokumentation vor. Sie soll eine Hilfestellung für die alltägliche Praxis an die Hand geben. In den veröffentlichten Beiträgen werden Wege deutlich, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege bei der Begleitung Schwerstkranker und Sterbender den Menschen gerechte Entscheidungen treffen können.