Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg fordert weitere Reformen des Pflegesystems. Denn die bisherigen Anpassungen reichen nicht aus, damit alle Pflegebedürftigen gute Pflege erhalten und die Arbeitsbedingungen für alle Pflegekräfte nachhaltig verbessert werden.
Pflege muss bezahlbar sein. Die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und deren Angehörige liegt bei stationären Einrichtungen im Bundesdurchschnitt bei 2.068 Euro pro Monat. Dadurch wird stationäre Pflege zunehmend zu einem Armutsrisiko.
Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen verbessert werden. Zeitdruck, körperliche und psychische Belastung, niedrige Bezahlung: der “Pflegenotstand” hat viele Ursachen. Deshalb ist die Politik an vielen Stellen gefordert.
Pflegende Angehörige müssen gestärkt werden. Mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt. Viele Angehörige sind durch die Pflege und die Berufstätigkeit doppelt belastet. Aber: Pflegetätigkeit darf kein Armutsrisiko sein!
Lesen Sie in unserer Nachrichtenliste auf dieser Seite, wofür der Diözesan-Caritasverband im Einzelnen eintritt.
Positionen des Deutschen Caritasverbandes finden Sie hier: https://www.dasmachenwirgemeinsam.de/gute-pflege-ist-menschenrecht/
Die Anhebung der Entgelte für die Leistungen der Häuslichen Pflege war notwendig, belastet aber die Pflegebedürftigen mit höheren Kosten.
„Bei den Verbesserungen für die Pflege, die der Bundestag am 11. Juni beschlossen hat, wurden die Patienten der ambulanten Pflege weitgehend vergessen“, kritisiert die stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Ursula Kundmüller. „Und die pflegenden Angehörigen erfahren keinerlei Aufmerksamkeit.“
Eine angemessene Entlohnung aller Pflegekräfte und eine Begrenzung der finanziellen Beteiligung der Pflegebedürftigen an den Kosten sind wesentliche Forderungen der Caritas für eine Reform der Pflege. Die stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Ursula Kundmüller begrüßt daher, dass nun ein Gesetzesvorschlag auf dem Tisch liegt, der beiden Anliegen zumindest entgegenkommt.
Eine Vergütung aller Pflegekräfte in Deutschland auf dem Niveau der Caritas wünscht sich stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Ursula Kundmüller: „Wir wollen, dass sich an den höheren Löhnen und den Zusatzleistungen der Caritas auch die anderen Anbieter von Pflege orientieren.“