Weihbischof wäscht Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas die Füße

Gottesdienst am Gründonnerstag im Bamberger Dom
Das Ritual ist Bestandteil der Messe vom Letzten Abendmahl. Der Gottesdienst erinnert an das Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte, ehe er verhaftet und zum Tod am Kreuz verurteilt wurde.
Die zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden das ganze Spektrum karitativen Wirkens ab. Eine Ehrenamtliche aus der Flüchtlingshilfe in Bamberg ist ebenso vertreten wie die Leiterin der Sozialen Beratung der Caritas Lichtenfels. Für den starken Bereich der Pflege stehen eine Pflegekraft aus Erlangen und zwei indische Schwestern aus den Seniorenzentren in Eggolsheim und Gaustadt. Aber auch der Hausmeister eines Seniorenzentrums ist dabei und eine ehrenamtliche Seelsorgerin im Altenheim. Eine weitere Ehrenamtliche ist im Palliativ- und Hospizdienst des Caritasverbandes Bamberg-Forchheim tätig. Die Kinder- und Jugendhilfe vertritt eine Erzieherin aus Simmelsdorf. Eine andere Hauptamtliche arbeitet am Empfang in der Zentrale des Diözesan-Caritasverbandes. Die Füße gewaschen wird aber auch zwei Aufsichtsräten, je einer aus dem Diözesan-Caritasverband und aus dem Caritasverband Kulmbach.
Weihbischof Herwig Gössl ist der Caritas durch langjährige Tätigkeit in verantwortlicher Position verbunden. Von 2014 bis 2022 war er Bischofsvikar für Caritas und Soziale Dienste, von 2014 bis 2016 Vorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V. und anschließend nach dessen Satzungsreform bis 2022 dessen Ausichtsratsvorsitzender.
Die Fußwaschung bezieht sich auf eine Szene aus der Passionserzählung des Johannesevangeliums: Vor dem letzten Mahl wäscht Jesus den Jüngern die Füße. Damit verrichtet er an ihnen einen Dienst, den in der Antike Diener oder Sklaven tun mussten. Jesus gibt den Jüngern so ein Vorbild, dass sie einander dienen sollen: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.“ (Joh 13,15).
Das Ritual der Fußwaschung breitete sich in der Spätantike zunächst in den Gottesdiensten der Klöster aus. Diese kannten den Auftrag, zum einen den Mitbrüdern, zum anderen den Armen die Füße zu waschen. Beides wurde dann auch an Bischofskirchen übernommen. In Gottesdiensten des Papstes ist die Fußwaschung am Gründonnerstag seit dem 12. Jh. belegt. Seit 1955 ist sie auch für Pfarrkirchen empfohlen. Das Ritual soll zum Ausdruck bringen, dass der Bischof bzw. Priester Diener der Gläubigen und der Armen ist.
Der Gottesdienst im Bamberger Dom beginnt am Gründonnerstag, 6. April 2023, um 19 Uhr. Er ist zu sehen auch im Livestream des Doms auf www.youtube.com/erzbistumbamberg