Noch offener für den Hain

Teilneubau für das Bamberger Caritas-Pflegezentrum St. Otto beginnt
In diesen Tagen beginnt der Teilneubau des Dr.-Robert-Pfleger-Rehabilitations- und Altenpflegezentrum St. Otto in Bamberg. Als erster Schritt wird jetzt der rechte Teil des Gebäudetrakts in der Ottostraße abgerissen.
Mit dem Bauvorhaben verfolgen der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg als Eigentümer der Immobilie und die Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde als Betriebsträger das Ziel, den jetzigen Standort modern und zukunftsfähig aufzustellen. Die Zahl der Pflegeplätze und damit auch die Zahl der Arbeitsplätze soll erhalten werden. Das bisher ausschließlich stationäre Angebot wird um eine Tagespflege erweitert.
Das Dr.-Robert-Pfleger-Rehabilitations- und Altenpflegezentrum St. Otto ist seit Jahren stets voll belegt und erfreut sich einer kontinuierlich hohen Nachfrage. Daher investiert der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg als Bauherr bewusst in den Standort, zumal die Lage im Stadtzentrum von Bamberg ausgesprochen attraktiv ist. Gerade heimatverbundene Bamberger bevorzugen das „Ottoheim“. Ein Tagespflegeangebot fehlt bislang im Haingebiet.
Das Haus wurde 1948 als Altenheim St. Otto gegründet und bereits 1956 durch einen Neubau wesentlich erweitert. Dank eines Vermächtnisses von Dr. Robert Pfleger, der zum Namensgeber des Hauses wurde, konnte der Diözesan-Caritasverband 1983 eine Bäderabteilung und den Pflegeheimbereich neu bauen. Der Pflegebereich wurde 2005 grundlegend saniert. Im gleichzeitig neu errichteten Zwischenbau entstanden 12 zusätzliche Einzelzimmer.
Der sog. Altenheimbereich sowie das Altenwohnheim wurden dagegen bisher nicht saniert und modernisiert. Alle dort gelegenen Pflegezimmer und Wohnungen erfüllen nicht die baulichen Mindestanforderungen der „Verordnung zur Ausführung des Pflege- und
Wohnqualitätsgesetzes und Weiterbildung in der Pflege und Hebammenkunde“ (AVPfleWoqG). Die „Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtung – Qualitätsentwicklung und Aufsicht“ (FQA) der Stadt Bamberg (früher: Heimaufsicht) hat daher die Betriebserlaubnis für den Altbau an der Ottostraße auf Ende 2024 befristet. Würde hier nicht saniert, würden 37 Einzelzimmer entfallen. Wegen der gesetzlich vorgegebenen Einzelzimmerquote von 75 % müsste dann die gegenwärtige Gesamtzahl von 114 auf 59 Pflegeplätze reduziert werden.
Nach Beendigung der Baumaßnahme werden 105 Plätze in insgesamt 86 Zimmern zur Verfügung stehen. 15 Einzel- und 14 Doppelzimmer oder gesamt 43 Plätze sind rollstuhlgerecht. Das gesamte Gebäude und in ihm 51 Einzel- und 6 Doppelzimmer werden barrierefrei sein.
48 Bewohnerplätze werden neu geschaffen. Dazu kommt eine Tagespflege mit 16 Plätzen.
In der gesamten Einrichtung werden sich die Pflegeplätze in fünf Bereiche auf drei Geschossen aufteilen. Der bereits bestehende Gebäudeteil wird im Erdgeschoss 18 gerontopsychiatrische Pflegeplätze bieten. Im 2. Obergeschoss sollen für jüngere pflegebedürftige Erwachsene 6 Plätze mit eigenem Aufenthaltsraum vorbehalten sein.
Der Neubau erhält ein überhöhtes Erdgeschoss, dadurch wird ein barrierefreier Zugang ohne Rampe von der Straße aus über den Hof möglich. Der Zugang zum Gebäude wird auf diese Weise wesentlich erleichtert. Durch die neue, zurückgesetzte Lage im Innenhof entsteht zudem ein geschützter Eingangsbereich.
In den Obergeschossen liegen Bestandsgebäude und Neubau künftig auf einer Ebene. Das erleichtert dem Pflegepersonal die Arbeit ganz erheblich.
Eine Cafeteria bildet künftig das Herzstück des neuen Caritas-Pflegezentrums St. Otto. Von ihr aus ist eine überdachte Terrasse im Innenhof erreichbar. Die Bewohner und Bewohnerinnen können auf der Terrasse sitzend das Kommen und Gehen beobachten und können so am Geschehen um sie herum teilnehmen. Durch den kleineren Neubau vergrößert sich der begrünte Außenbereich und kann durch den neu geschaffenen Freibereich der Cafeteria besser genutzt werden.
An die Cafeteria schließt sich die Kapelle an, die Platz für 60 Gottesdienstbesucher bietet. Durch eine mobile Trennwand kann die Kapelle zur Cafeteria geöffnet werden und bietet weiteren Platz.
Kapelle, Innenhof und Cafeteria, die auch einen offenen Mittagstisch anbietet, sollen sich dem ganzen Wohnquartier im Haingebiet öffnen. Ein Ruhestandsgeistlicher, für den eine Priesterwohnung vorhanden ist, soll regelmäßig Gottesdienste feiern, an denen alle Anwohner und Besucher teilnehmen können.
Das Bauvorhaben erfolgt in 2 Bauabschnitten. Bis Ende 2023 soll der rechts gelegene Neubau mit 12 Bewohnerplätzen und im Erdgeschoss Verwaltungsräumen entstehen.
Im 2. Bauabschnitt wird der bis dahin noch stehende linke Teil des Altbaus abgerissen. Bis Ende 2025 entstehen an seiner Stelle in den Obergeschossen Pflegeplätze und im Erdgeschoss Tagespflege, Cafeteria und Kapelle.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme sind auf 16,4 Millionen Euro veranschlagt.