Zum Inhalt springen

Leuchtturmprojekt, Erfolgsmodell, Exportschlager

Leuchtturmprojekt, Erfolgsmodell, Exportschlager
Datum:
Veröffentlicht: 27.7.23
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Das Freiwillige Soziale Schuljahr feierte in Neustadt an der Aisch Zwanzigjähriges

Wer hat’s erfunden? Die Caritas Neustadt/Aisch! Seit 20 Jahren erfreut sich das FSSJ bleibender Beliebtheit.
Leuchtturmprojekt, Erfolgsmodell, Exportschlager

Daher wurde die Übergabe der Zeugnisse an die engagierten Schülerinnen und Schüler diesmal im Beisein von Prominenz gefeiert. So war die Ehrenamtsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, eigens gekommen und würdigte das FSSJ als „Leuchtturmprojekt“ und „Exportschlager“, ist es doch inzwischen an rund 40 Standorten auch weit über Mittelfranken hinaus verbreitet. Gottstein hob hervor, dass – anders als vermutet – die 14- bis 29-Jährigen die zweitgrößte Gruppe unter den Ehrenamtlichen in Bayern stellen.

Vize-Landrat Reinhard Streng betonte die Bedeutung des Ehrenamts gerade im ländlichen Raum und rechnete vor, dass in den zwei Jahrzehnten des FSSJ 400.000 Einsatzstunden zusammengekommen sind. Die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt lobte die Jugendlichen, dass sie Verantwortung übernehmen. Und der Bundestagsabgeordnete Tobias Winkler meinte, dass die Gesellschaft nicht nur von technischen, sondern auch sozialen Erfindungen lebe.

Die Erfinder des FSSJ kamen dann ebenfalls zu Wort. Horst Koydl, der die Idee hatte und sie zusammen mit dem damaligen Caritas-Geschäftsführer Gerhard Behr-Rößler im gerade gegründeten Freiwilligenzentrum Neustadt umsetzte, erinnerte an die zu jener Zeit völlig andere Ausgangssituation: Damals fanden Jugendliche keine Lehrstelle und gleichzeitig suchten Vereine und Organisationen wie Feuerwehr oder Technisches Hilfswerk händeringend Nachwuchs. Mit dem qualifizierten Zeugnis über den ehrenamtlichen Einsatz konnten Schülerinnen und Schüler ein Plus vorweisen bei Bewerbungen.

Barbara Lendlein, seinerzeit Vorsitzende des Kreis-Caritasverbandes, sagte, es sei der örtlichen Caritas wichtig gewesen, „für die Jugend da zu sein“. „Das müssen wir unbedingt machen“, war auch Renate Frühwald überzeugt. Sie unterrichtete an der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, die als erste bei ihren Schülerinnen und Schülern für das FSSJ warb. Lea und Hamsa, zwei Absolventen dieser Schule, führten denn auch durch die Veranstaltung.

Zum Schluss stellte Katharina Meßbacher das Projekt Sprachbuddies vor. Im Rahmen des FSSJ gehen Jugendliche in Kindertagesstätten und unterstützen diese bei der Sprachförderung für die Kinder. Dafür werden die FSSJler eigens geschult und erhielten nun – zusätzlich zum FSSJ-Zeugnis – ein Sprachbuddy-Zertifikat.

FSSJ Neustadt Aisch 20 Jahre Gäste