„Hilfen der Caritas sind ein Lichtblick in der Dunkelheit“
Kulmbach: Caritas-Frühjahrssammlung für das Erzbistum Bamberg eröffnet
Die Sammlungswoche geht bis zum 20. März, an dem sie mit einer Kollekte in den Sonntagsgottesdiensten abschließt.
„Das Leben ist eine einzige Sch…“ steht in Kinderschrift auf schwarzem Hintergrund auf dem Plakat zur Frühjahrssammlung. Der Satz ist als Zitat von „M., 9 Jahre, Eltern suchtkrank“ gekennzeichnet. M. ist ein Kind, das eine von der Erziehungsberatung der Caritas organisierte Gruppe für Jungen und Mädchen aus suchtbelasteten Familien besucht. Bei einer Kunstaktion hat es den Satz auf das von ihm schwarz angemalte Blatt seines Zeichenblocks geschrieben. Daher hat die Caritas die Aussage hinzugesetzt: „Auch das ist Realität!“
Weihbischof Herwig Gössl nahm im Auftaktgottesdienst in der Kirche Unsere Liebe Frau Bezug auf das Plakat. Das drastische Urteil könne man gut nachempfinden. Es bringe all das Leid und Unheil zum Ausdruck, das Menschen erdulden müssen. Jetzt mache einen der Krieg gegen die Ukraine fassungslos über die Gewalt und die Bosheit, die sich entladen. Viele Menschen hätten Angst, dass der krieg sich ausweitet in ein Inferno.
„Von der dunklen Phase der Pandemie gehen wir eine noch dunklere Phase“, sagte der Weihbischof. Und daneben gebe es noch all die persönlichen Dunkelheiten von Krankheit und sozialer Not oder den Tod geliebter Menschen.
Licht bringen könne der vertrauende Blick auf Jesus Christus. Er schenke Hoffnung, weil er den Tod überwunden habe. Dieses Licht gelte es, durch das Tun, durch die Werke der Caritas in die Welt zu tragen. „Die Nächstenliebe bindet uns zusammen“, formulierte Gössl
und schloss: „Wo die Caritas ohne Lamentieren, sachlich, geduldig, kontinuierlich und nachhaltig hilft – auch in der Ukraine und auch den von dort Geflüchteten –, leuchtet das Licht in der Finsternis, da ist Christus bei uns.“
Am Ende des Gottesdienstes betonte der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Kulmbach, Oswald Purucker, dass – neben kirchlichen und öffentlichen Zuschüssen sowie dem Einsatz der Ehrenamtlichen – die Spenden aus der Caritas-Sammlung eine unverzichtbare Säule seien, um die Arbeit der Caritas zu tragen. In einem Grußwort rief stellvertretende Landrätin Christina Flauder ebenfalls zu Spenden auf, da sie unmittelbar Menschen in Not zugutekommen.
Die Caritas-Sammlung
Die Caritas-Sammlung findet in Bayern zweimal im Jahr statt. In diesem Frühjahr erfolgt sie vom 14. bis zum 20. März. Durchgeführt wird die Sammlung von den Pfarreien. Sie besteht aus einer Haustürsammlung und einer Kollekte. Wegen der Corona-Pandemie verteilen die Ehrenamtlichen vornehmlich Flyer mit angehängtem Zahlschein in die Briefkästen der Haushalte. Die Kollekte wird im Erzbistum Bamberg bei den Sonntagsgottesdiensten am 20. März gehalten.
Vom Ertrag der Sammlung erhalten in der Erzdiözese Bamberg die Pfarreien 40 Prozent für ihre eigenen sozial-karitativen Aufgaben. Je 30 Prozent gehen an den Diözesan-Caritasverband und an die Stadt- und Kreis-Caritasverbände zur Finanzierung jener Angebote, die stark von Eigenmitteln der Caritas leben. Die Spenden dürfen ausschließlich für soziale Zwecke verwendet werden.
Der Diözesan-Caritasverband wird 80 % aus seinem Anteil am Erlös der Caritas-Frühjahrssammlung 2022 für die Finanzierung der Kindererholungen verwenden. Die 14tägigen Ferienaufenthalte sind für gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche vornehmlich aus Familien mit geringem Einkommen gedacht, unter ihnen auch Kinder aus suchtbelasteten Familien. Zur Finanzierung der Erholungen muss der Diözesan-Caritasverband jedes Jahr zwischen 32.000 und 36.000 Euro aus Eigenmitteln aufbringen.