Zum Inhalt springen

Auftakt Caritas-Herbstsammlung 2025:„Die Türen des Herzens offen halten“

Domvikar Gerd-Richard Neumeier beim Auftaktgottesdienst  der Caritas Herbstsammlung 2025 in der St. Otto-Kirche zu Cadolzburg.
Mit einem Gottesdienst in der St. Otto-Kirche zu Cadolzburg beging der Diözesan-Caritasverband Bamberg gestern seinen feierlichen Auftakt zur Herbstsammlung 2025, die heute, am 29. September, startet und am 5. Oktober mit Caritas Kollekte zu Ende geht.
Datum:
Veröffentlicht: 29.9.25
Von:
Enno-Jochen Zerbes

Die beiden Hauptzelebranten, Dekan André Hermany, und Domvikar und Aufsichtsratsvorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg, Gerd-Richard Neumeier, riefen am Sonntagvormittag im Rahmen des Auftaktgottesdienstes zur Herbstsammlung 2025 vor etwa 70 Gemeindemitgliedern in der St. Otto Kirche zu Cadolzburg dazu auf, die Türen der Caritas zu den Hilfsangeboten für Menschen in Not auch in Zukunft offenzuhalten.

„Nächstenliebe ist eine Haltung des Herzens“

Im Beisein der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e. V., Ursula Kundmüller, der 1. Bürgermeisterin von Cadolzburg, Sarah Höfler, sowie des geschäftsführenden Vorstandes des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Fürth e. V., Michael Bischof, wies Domvikar Gerd-Richard Neumeier in seiner Predigt darauf hin, dass Nächstenliebe zu allererst eine Haltung des Herzens sei.

Wertebasierte Gesellschaft prägen und erhalten

„So begegnen wir heute nämlich Jesus“, sagte Neumeier, „wie er uns die bekannte Geschichte vom armen Lazarus und dem reichen Prasser vor Augen führt.“ Dabei gehe es bei dieser Geschichte keineswegs darum, ein Schimpflied auf alle Reichen zu singen. Aber: „Der reiche Mann in der Geschichte hatte sein Herz verhärtet. Er war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er die Not des Lazarus vor seiner Tür nicht einmal wahrnehmen wollte.“ Nicht der Besitz an sich sei das Problem, sondern ein Herz, das blind für den Nächsten werde und nicht zu helfen bereit sei, wo unmittelbar Not herrsche. „So lädt uns Jesus in dieser Erzählung ein, die Türen unseres Herzens offenzuhalten und den Blick für die Not der anderen zu schärfen, damit unsere Gesellschaft geprägt bleibt von Humanität, Solidarität und der Wertschätzung und Würde eines jeden einzelnen Menschen.“ Neumeier betonte, dass das heutige Evangelium auch deshalb sehr gut zum Auftakt der Caritas-Herbstsammlung passe, weil es heute im Bilde des Gleichnisses um den „Lazarus unserer Zeit“ gehe.

„Als Caritas wollen wir das vielfältige Anklopfen notleidender Mitmenschen hören und ja, ,Da kann ja jeder kommen‘ und anklopfen, der oder die Hilfe benötigt.“ Mit diesen Worten griff Neumeier die Caritas Jahreskampagne „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen“ auf. Dabei erfordere es Mut und Stärke, andere um Hilfe zu bitten. „Und es erfordert zum anderen Nächstenliebe von dem abzugeben, was ich habe, damit den Anklopfenden geholfen werden kann und wir als Caritas in unseren Diensten und mit den Spenden anderen helfen können.“

Konkrete Hilfe leisten

Wie diese Hilfe konkret aussehen kann, das zeigte im Anschluss an den Gottesdienst der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Fürth im Rahmen eines Empfanges. U. a. stellen dort Uta Völkl, Leiterin der Caritas Suchtberatung Fürth, und Irene Höllrigl, Leiterin der Caritas Geflüchteten- und Integrationsberatung Fürth, stellvertretend für die gesamte Caritas in Fürth und in der Erzdiözese Bamberg ihre Arbeitsbereiche vor. Es sei ein sehr schönes Gefühl zu sehen, wenn süchtige Menschen aufgrund „unserer Beratung clean werden und neue Lebensperspektiven entwickeln“, sagte Völkl über den Wert ihrer Arbeit und ihre persönliche Motivation. Dass die Beratungsarbeit aber nicht immer ein Happy End hat, bestätigten sowohl Völkl als auch Höllrigl. „In der Geflüchtetenberatung arbeiten wir sehr häufig mit traumatisierten Menschen“, sagte Höllrigl. Bei diesen Klienten an eine zügige Integration zu denken, sei der falsche Weg, „weil sie dazu gar nicht in der Lage sind.“ Und dennoch: Auch in der Geflüchtetenberatung gebe es gute Geschichten. „Ich habe neulich eine Frau aus Syrien mit ihrer Tochter nach langer Zeit wieder getroffen. Wir haben uns umarmt und gefreut. Ihr geht es heute gut. Das Schönste aber war für mich, dass mich ihre Tochter nicht mehr wiedererkannt hat.“

Caritas-Sammlung enorm wichtige Initiative

Mit den Erlösen aus den Caritas-Sammlungen baut die Caritas in der Erzdiözese Bamberg Hilfs- und Beratungsangebote wie jene in Fürth weiter aus und passt diese an aktuelle Anforderungen vor Ort an. Aber: Sowohl der Diözesan-Caritasverband Bamberg als auch die Ortsverbände wie der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Fürth e. V.  leisten einen Beitrag und unterstützen ihre Projekte mit eigenen Mitteln – etwa über die zahlreichen Hilfsfonds. Durch diesen Finanz-Mix aus Spenden und eigenen Mitteln erreicht die Caritas damit die weiterhin stetig wachsende Anzahl an Menschen in Oberfranken und Teilen Mittelfrankens, die auf Unterstützung angewiesen sind. Deshalb lädt die Caritas die Bevölkerung in der Erzdiözese dazu ein, sich an der Herbstsammlung 2025 zu beteiligen und Teil dieser enorm wichtigen Initiative zu werden.

Haussammlung, Kollekte, bargeldlos und online Spenden

Dazu führen Ehrenamtliche der Pfarreien eine Haussammlung durch. Viele Pfarreien haben sich aber auch dazu entschieden, Flyer mit beigefügtem Überweisungsträger in die Briefkästen zu verteilen. Außerdem besteht die Möglichkeit zur bargeldlosen Spende, die auf das Konto der jeweiligen Pfarrei überwiesen werden kann. Ihren Abschluss findet die Frühjahrssammlung 2025 mit der Caritas-Kollekte am 5. Oktober. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Online-Spende (Hier bitte als Verwendungszweck „Caritas Sammlung“ wählen). Jede Spende zählt, jede Spende kommt an, jede Spende macht einen Unterschied. Das garantiert die Caritas.

Spendenkonto:

Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE71 7002 0500 9280 0000 00
BIC BFSWDE33MU

Vielen Dank und vergelts Gott!