Corona belastet gerade Frauen mit Kindern

Müttergenesungswerk bittet im Mai um Spenden
Für viele Mütter, aber auch zahlreiche Väter bringen die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie eine hohe zusätzliche Belastung. Berufsarbeit zu Hause, Distanzlernen der Kinder und Bewältigung des Haushalts müssen gleichzeitig bewältigt werden. Der Alltag ist geprägt von frühem Aufstehen und Tätigkeit bis spät in die Nacht. Gerade Mütter mit Kindergarten- und Schulkindern fühlen sich genervt und überfordert. Dass ihre Lebenszufriedenheit abgenommen hat, belegt das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe mit einer Umfrage unter 1.500 berufstätigen Männern und Frauen, die es bereits vor der Pandemie schon einmal befragt hatte.
Der Erschöpfung und psychosomatischen Beschwerden entgegenwirken wollen Mütterkuren und Mutter-Kind-Kuren. In einer vom Müttergenesungswerk anerkannten Klinik erhalten Mütter einen Therapieplan, der vor allem darauf ausgerichtet ist, die eigene Gesundheit zu stärken und wieder eigene Kräfte zu gewinnen. Zentral ist dabei der Aspekt, sich zu überlegen, wie neue Strukturen oder Wege aus dem belastenden Alltag aussehen könnten. Der persönliche Therapieplan umfasst medizinische Angebote, Physiotherapie, Entspannungs- und Bewegungstherapie, aber auch Einzel- oder Gruppengespräche und kreative Angebote. Bei einer Mutter-Kind-Kur werden die Kinder währenddessen durch pädagogisches Fachpersonal betreut. Inzwischen bietet das Müttergenesungswerk auch Kuren für Väter und für pflegende Angehörige an. Trotz Corona sind alle Kurkliniken geöffnet. Unter Einhaltung eines Hygienekonzepts sind Kuren möglich und können daher auch beantragt werden.
Unter dem Dach des Müttergenesungswerks arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände zusammen, darunter die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.V. Ihr gehört auch der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg an. Bei den Kreis-Caritasverbänden sind regionale Beratungsstellen angesiedelt. Sie helfen kostenlos beim Antrag auf eine Kur und bei Auswahl und Reservierung eines Platzes in der Klinik. Zur langfristigen Sicherung des Kurerfolgs gibt es zusätzlich Nachsorgeangebote.
Obwohl seit 1989 ein gesetzlicher Anspruch auf eine Mütterkur gibt, könnten sich manche Mütter und Väter eine Kur nicht leisten, weil ihre finanziellen Verhältnisse so begrenzt sind, dass sie auch den Eigenanteil an den Kosten oder selbst zu tragende Aufwendungen wie die Fahrtkosten oder ein Taschengeld nicht aufbringen können. Daher sammelt das Müttergenesungswerk Spenden, um auch diesen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen.
Dazu dient die Sammlung rund um den Muttertag. Ausgerechnet im vergangenen Jahr, als das Müttergenesungswerk sein 70-jähriges Bestehen feierte, brachen die Sammlungserlöse bei der auf September verschobenen Sammlung drastisch ein. Umso notwendiger ist sie 2021. Vom 1. bis 16. Mai können Privatpersonen, Vereine, Schulen, Klassen, Pfarreien oder Unternehmen unter Einhaltung der Hygienevorschriften vor Ort sammeln.
Online darf sogar im ganzen Mai gesammelt werden. Unter dem Motto #gemeinsamstark können alle, die das wollen, auf www.muettergenesungswerk.de eine eigene Spendenaktion anlegen und Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen um Unterstützung bitten.