Caritasverband Kulmbach: Seit 40 Jahren absichtslose Güte

Gottesdienst und Festakt: Es wurden auch Gründungsmitglieder geehrt
Die Jubiläumsfeier eröffnete ein Gottesdienst in der Kirche Unsere Liebe Frau. Der Caritasverband für den Landkreis Kulmbach sei nicht aus Berechnung gegründet worden, sondern lebe eine „Güte, die nicht berechnend ist“, sagte Pfarrer Hans Roppelt in seiner Predigt. Neben den Leistungen, die die Caritas erbringe, schenke sie „Zuwendung, Trost, gute Worte, ein Lächeln – die man nicht abrechnen kann.“ Diese tatkräftige und absichtslose Liebe werde die Caritas auch in Zukunft weiterführen – nach den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit.
Als Teil der Predigt stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas ihre Arbeit vor: Allgemeine Soziale Beratung, Beratungsverein, Familienpflege, Beratungsstelle für arbeitslose Jugendliche, Flüchtlings-und Integrationsberatung.
Beim anschließenden Festakt im Pfarrzentrum erinnerte Caritas-Kreisvorsitzender Oswald Purucker daran, dass es Caritas nicht erst seit 40 Jahren im Landkreis Kulmbach gibt. Die Geschichte reiche über 100 Jahre zurück, als das Katholische Schwesternheim in Kulmbach und der Johannes-Zweigverein Marktleugast entstanden. „Das waren Selbsthilfeeinrichtungen der Bürger mit Unterstützung der Kirche.“ Aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben habe man 1980 aus vier örtlichen Krankenpflegevereinen die Sozialstation Stadtsteinach-Kulmbach gebildet. Dessen Geschäftsführung habe drei Jahre später der Caritasverband übernommen, der damals gegründet wurde.
1997 errichtete der Caritasverband Kulmbach in Stadtsteinach das Alten- und Pflegeheim St. Marien, in das auch die bereits seit 1992 bestehende Kurzzeitpflegestation einzog. 2013 übergab die Caritas Kulmbach Sozialstation, Pflegeheim und Kurzzeitpflege an den Diözesan-Caritasverband Bamberg. Heute sind sie in Trägerschaft der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde mit Sitz in Bamberg.
Landrat Klaus-Peter Söllner würdigte den Gründungsvorsitzenden Dr. Walter Rieß und seinen Nachfolger Oswald Purucker als „herausragende Männer des Ehrenamtes“. Er lobte die gute Arbeit der Caritas für „Menschen, die sich nicht selbst helfen können“ und das gute Zusammenwirken mit den Kommunen. Die Caritas helfe sehr bei der Betreuung von Asylbewerbern und ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Söllner betonte, dass die Belastung der Kommunen durch die hohe Zahl von Zuwanderern „kaum noch tragbar“ sei, unterstrich aber auch die christliche Pflicht, „Menschen anständig und würdig zu behandeln.“
Auch Kulmbachs 3. Bürgermeister Dr. Ralf Hartnack lobte die Caritas als wichtige Säule des sozialen Miteinanders. Zur Stadt als Ort der Solidarität erbringe die Caritas einen Beitrag, den die Kommune gar nicht leisten könne. Hans-Georg Müller, Geschäftsführer der Diakonie, brachte zum Ausdruck, wie wichtig die ökumenische Zusammenarbeit sei, etwa beim Kinderhort.
Zum Abschluss des Festaktes ehrten Geschäftsführerin Andrea Boujjia, Oswald Purucker und Pfarrer Hans Roppelt sechs Gründungsmitglieder des Caritasverbandes: Marianne Wachtel, Christel Tischer, Ludwig Melzer, Dieter Buchwald, Heinz König und Siegfried Kimmel. Außerdem dankten sie den Witwen des Gründungsvorsitzenden Dr. Walter Rieß und des Schatzmeisters Hermann Wilz, Maria Rieß und Magdalene Wilz.