Caritas Erlangen: 50 Jahre Ja zur Hilfe für Menschen in Not

Verband feierte an Erntedank in Höchstadt/Aisch sein Jubiläum nach
Am 27. Juni 1972 wurde der Caritasverband für die Stadt Erlangen und den Landkreis Erlangen-Höchstadt gegründet. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Verband sein 50jähriges Jubiläum aber erst jetzt feiern.
„Caritas ist das ehrenamtliche und institutionelle Ja zu Jesu Bitte, mitzugehen und mitzuhelfen“, sagte Pfarrer Kilian Kemmer im Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg in Höchstadt an der Aisch. Er nahm dabei Bezug auf das Gleichnis, in dem ein Sohn seinem Vater erst verweigert, im Weinberg mitzuarbeiten, den Wunsch dann aber doch erfüllt.
Viel Karitatives geschehe privat und ein Seelsorger könne oft nicht helfen, wenn sich nicht Familie und Nachbarschaft um Menschen sorgen würden, räumte Kemmer ein. Doch in vielen Fällen sei dieses Netz nicht vorhanden und dann benötigten Menschen die Institution, um Pflege, Beratung, materielle Hilfen zu erhalten.
Zur Schöpfung gehören Licht und Schatten, ebenso zum Leben eines jeden Menschen, führte Kemmer in seiner Predigt aus. Das enthalte den Aufruf denen zu helfen, die auf der Schattenseite leben: „Mein Talent wird gebraucht, um Licht zu verbreiten.“
Die Caritas kenne auch die Schattenseiten ihrer Arbeit: den Fachkräftemangel bei gleichzeitig steigendem Bedarf nach Pflege und Kinderbetreuung, die durch die Corona-Pandemie verursachten psychischen Probleme. Daher solle sich die Caritas auf Christus ausrichten. Wer nur hinter sich schaue, sehe nur die Schatten. Besser sei es, auf Christus als die „Sonne der Gerechtigkeit“ zuzugehen.
Caritas Erlangen: Säule und Vorreiter sozialer Arbeit
Nach dem Gottesdienst war vor der Kirche Gelegenheit zur Begegnung. An Ständen informierte die Caritas Erlangen über ihre Arbeit. In einem Grußwort erinnerte die stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Ursula Kundmüller daran, dass sich bei der Gründung der Caritas Erlangen bereits die Zeit der Massenarbeitslosigkeit ankündigte, eine soziale Situation, die man dann unter dem Begriff „Neue Armut“ fasste. Heute stellten Klimakrise, Fluchtbewegungen und das Zerbrechen des gesellschaftlichen Zusammenhalts die Caritas vor neue Aufgaben. Angesichts der Herausforderungen sei die Caritas Erlangen stets „eine Säule und ein Vorreiter“ sozialer Arbeit.
Der stellvertretende Landrat Dr. Martin Oberle hob hervor, dass die Caritas „Lücken füllt, die der Staat nicht schließen kann“. Trotz eines immer noch hohen Wohlstandes gebe es soziale Not. In einer anonymer werdenden Gesellschaft stehe die Caritas den Menschen bei „von Kindesbeinen bis zur Sterbestunde“. Er dankte Kilian Kemmer, dass er zusätzlich zu seinen Aufgaben als Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Höchstadt als Vorstandsvorsitzender Verantwortung für die Caritas Erlangen übernimmt. Gemeinsam mit dem Filialleiter der Sparkasse Höchstadt, Axel Geier, überreichte Oberle einen Spendenscheck für die Caritas.
Höchstadts 1. Bürgermeister Gerald Brehm dankte im Namen aller Bürgermeister des Landkreises für die „phantastische Leistung“ der Caritas in Pflege und Beratung. Eigens hervor hob er die Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und die derzeit im Bau befindliche neue Kindertagesstätte in Etzelskirchen.
Die Caritas Erlangen bietet Allgemeine Soziale Beratung mit Schulden- und Insolvenzberatung sowie für den Landkreis Erlangen-Höchstadt eine Erziehungsberatungsstelle an. Im Bereich Pflege betreibt sie das Pflegeheim Roncallistift mit Betreutem Wohnen in Erlangen und ambulante Pflegedienste in Erlangen, Höchstadt und Herzogenaurach sowie Tagespflegen in Röttenbach und jetzt auch in Höchstadt. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen stehen der Sozialpsychiatrische Dienst, das Wohnheim Gustav-Kolb-Haus, die Arbeitstherapie Caritec und die Tagesstätte TREFF zur Verfügung.
Meh Infos auf: www.caritas-erlangen.de